Nächste Woche bin ich zu einer Podiumsdiskussion in Graz eingeladen:
Ort: Murinsel, Graz
Datum: Donnerstag, 28.04.2016, 18.30-21 Uhr
Anmeldung: nicht erforderlich
Einleitung
Brigitte Kratzwald, Sozialwissenschaftlerin, Graz
Was sind Commons? Was ist die Commons-Bewegung?
Podium
Matthias Beitl, Volkskundemuseums Wien
Andreas Lehne, Bundesdenkmalamt
David Röthler, Social-Media-Spezialist
Anita Hofer, IG-Kultur Österreich
Gerhard Ruiss, „Kunst hat Recht“
Brigitte Kratzwald, Sozialwissenschaftlerin
Moderation
Evelyn Kaindl-Ranzinger, MUSIS – Steirischer Museumsverband
Erfrischungen auf Einladung von Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl,
Grußworte in Vertretung: GR Peter Stöckler
Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Gütern war vor der weiten Verbreitung der gewinnorientierten freien Marktwirtschaft ein alltäglicher Bestandteil des sozialen Lebens. Bildlich wird hier gerne der Vergleich mit der Gemeindeweide, der Allmende bemüht. Die aktuelle Commons-Diskussion kann sich auf ein in Tradition wurzelndes System berufen und/oder als Gegenpol zum Mainstream von Wirtschaft und gesellschaftlichem Zusammenleben gesehen werden.
Die in der Bewegung aktive Publizistin Silke Helfrich umreißt das moderne Konzept wie folgt: „Commoning in seiner einfachsten Form ist es, Dinge gemeinsam zu nutzen und zu pflegen. Der Fortbestand einer gemeinsamen Nutzung von Ressourcen und Dingen ist im Interesse aller und kann daher von diesen mit Hilfe eigener Regeln sichergestellt werden. Wer aus der Allmende schöpft, muss in die Allmende zurückgeben. Die Entfaltung der anderen ist Voraussetzung für die eigene Entfaltung“.
Die Grundhaltung, aus der die regionale Kulturszene lebt und die Konzepte, auf denen regionale Kulturarbeit, volkskulturelle Leistungen in den Kommunen, aber auch die Arbeit in regionalen Museen und anderen nicht formalen Lerneinrichtungen beruhen, zeigen starke Ähnlichkeiten mit einigen Grundprinzipien der Commons – von der überwiegend selbstorganisierten Struktur bis zur Inhaltsorientierung, vom freien Zugang bis zur gemeinschaftlichen Sammlungstätigkeit und zur wissenschaftlichen Tätigkeit im Sinne der beteiligten Gemeinschaft.
Ein Feld in dem sich die Chancen und Risiken der Commons besonders deutlich zeigen ist das Internet. Einerseits ermöglicht uns das Internet den Zugriff auf und die Nutzung von einer Fülle von unentgeltlichen Informationen und Inhalten, andererseits bleiben die Urheber und Verwalter von Inhalten oft finanziell auf der Strecke, bzw. können Inhalte auch leicht verändert und missbraucht werden. Eben dieser Konflikt birgt die Chance, tragfähige Commons-Lösungen im Sinne aller Beteiligten zu entwickeln.
Mag.a Brigitte Kratzwald, Sozialwissenschaftlerin mit Spezialisierung auf Commons und solidarische Ökonomie;http://blog.commons.at
Mag. Matthias Beitl, Studium der Volkskunde, seit 2006 am Volkskundemuseum Wien, seit 2013 Direktor, Vizepräsident des Österreichischen Museumsbundes; www.volkskundemuseum.at
HR Dr. Andreas Lehne, Leiter der Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung am Bundesdenkmalamt; Themenbezug ist die Kooperation zwischen BDA und Wikimedia Österreich und der Wikipedia; www.bda.at
Mag. David Röthler, Jurist, Unternehmensberater, Erwachsenenbildner; Mitgründer und Gesellschafter des Beratungsunternehmens PROJEKTkompetenz.eu GmbH, Salzburg; Mitglied von ikosom.de – Institut für Kommunikation in sozialen Medien, Berlin; Vorstandsmitglied und Projektmanager von WerdeDigital.at;http://david.roethler.at/
Anita Hofer, Künstlerin und Kulturarbeiterin, seit 1998 Leiterin der Plattform Kultur in Graz KiG!, Obfrau der IG-Kultur Österreich; http://igkultur.at/
Gerhard Ruiss, Autor, Lehrbeauftragter an diversen Universitäten, Geschäftsführer der IG Autorinnen und Autoren, Vertreter von „Kunst hat Recht“; www.literaturhaus.at
Mag.a Evelyn Kaindl-Ranzinger, Studium der Volkskunde/Europäischen Ethnologie; freiberuflich als Kulturwissenschaftlerin, Museums- und Ausstellungsberaterin und Kuratorin tätig; Gründungsmitglied und seit 1999 Geschäftsführerin von MUSIS; www.musis.at
Eine Veranstaltung von MUSIS und dem Volksbildungswerk Steiermark
Gefördert von der Gesellschaft für politische Bildung