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  1. Harald Russegger

    “Uni brennt” hat einige sehr interessante Tatsachen geschaffen.
    Unter anderem hat es gezeigt, dass ein politischer Protest als selbstorganisierender “Schwarm”, ohne Denkvorlagen, ohne dem Paradigma einer straffen Organisation-Hierarchie, ad-hoc und trotz aller Probleme, die die Dynamik unterschiedlicher Gewichtungen von Wertvorstellungen mit sich bringen können, möglich sind.

    Weiters hat es gezeigt, dass es gut und strategisch intelligent ist, transparent, unzensuriert und live(!) über sich selbst zu berichten, anstatt von der alleinigen Gnade der etablierten/ z.T. weisungsgebundenen Medien abhängig zu sein.
    Diese Methodik sollte zum Standard-Repertoire einer jeden modernen politischen Initiative gehören.

    Für die Universitäten sollte es bedeuten, dass man u.a. das Paradigma “der Frontalvorlesung” (ein/e Vortragende/r füllt möglichst viele anwesende Studenten/innen Gehirne ab) radikal überdenkt und einerseits sich neue moderne/intelligente/ökonomischere Lehrkonzepte überlegt (z.b. mit verteilten/flexiblen Lernen/ verteiltes Mentorship (von und mit höher semestrigen Studenten), also die Studentenbasis zum aktiven Teil der Lehre macht bzw. Lehrinhalte/Lehrpersonen kompatibel mit modernen Medien macht und andererseits niederschwellige Web2.0 Technologien gezielt einsetzt, um z.b. Raum- Strukturnöte, Kapazitätsprobleme auszugleichen. So könnte die Uni sich vom Verständnis einer “Behausung für Wissens-Schaffung und Vermittlung” weit darüber hinaus zu einer modernen, virtuellen, umfassenderen und offenen Wissensplattform transformieren, die nicht nur auf Studenten und Uni-personal beschränkt bleiben muß.
    Das alles könnte zu einer starken aktiven Identifizierung -zumindest- der Studenten/innen mit “ihrer Uni” führen und der Universität das Rückgrat wesentlich stärken, um u.a. ihre Forderungen an die Regierung vehement durchzusetzen.

  2. […] In seinem Blog macht sich Röthler Gedanken zum Internet als Medium für basisdemokrastischen Austausch: “Das Internet wird für mich gerade immer mehr zum Live-Medium. Bin beim Live-Stream der Uni-Besetzung in Wien mit dabei. Dieser zählt gerade mehr als 1.700 Viewers. Da wird das Potential von Social Media deutlich. Wahrscheinlich sind mehr Menschen online dabei als im Audimax. (…)Einfach spannend solche Live-Events mit Interaktionsmöglichkeiten zumindest über den Chat… P.S.: Die Universitäten könnten überhaupt alle Vorlesungen live ins Internet streamen und auch die Aufzeichnungen zur Verfügung stellen (Beispiel hier).Dann wäre das Platzproblem nicht mehr so groß und die Öffentlichkeit könnte auch an der von ihr finanzierten Lehre profitieren.” Info hier […]

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